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2013 der FAU Erlangen-Nürnberg

 

Kagbeni
Überblickskarte 2013

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Landwirtschaft und Landnutzung
Schwarz, Sarah; Born, Cita; Niedermeier, Lisa; Nemeth, Cornelia; Siegel, Jana

Abb. 1: Aktuelle Landnutzungskarte Kagbeni.

Quelle: Eigene Darstellung nach Pohle/Hafner 2001.

Ergänzend zur Aktualisierung der Landnutzungskarte Kagbenis (vgl. Abbildung 1), führte die Forschungsgruppe „Landnutzung“ Interviews mit einheimischen Landwirten durch. Ziel war es, zusätzliche Informationen zu den durch die Kartierung festgestellten Veränderungen sowie persönliche Einschätzungen zur aktuellen Lage der Landwirtschaft zu erhalten. Insgesamt wurden basierend auf einem eigens erstellten Fragenkatalog 16 Personen im Alter zwischen 16 und 79 Jahren in Kagbeni befragt.


Abb. 2: Besitzende Tierarten der Befragten.

Quelle: Eigene Darstellung nach Erhebung März 2013.

 

Abb. 3: Angebaute Pflanzenarten der Befragten.

Quelle: Eigene Darstellung nach Erhebung März 2013.

Die Agrarflächen Kagbenis sowie die Tierhaltung reichen fast ausschließlich für eine Subsistenzwirtschaft aus. So sagten alle 16 Interviewpartner aus, dass sie die Landwirtschaft nur zu privaten Zwecken betrieben. Lediglich fünf gaben an, Restbestände aus ihren Ernten zu verkaufen.
Die Abbildungen 2 und 3 stellen die meist genannten Tier- und Pflanzenarten dar, die von Kagbenis Landwirten gehalten bzw. angebaut werden. Zumeist besitzen sie Kühe und Pferde, die als Last- und Arbeitstiere zur Bewirtschaftung der Felder dienen. Auch Schafe und Ziegen werden oft gehalten. Der Reichtum der jeweiligen Landwirte kann an der Anzahl der Tiere gemessen werden. So gab z.B. einer der befragten Landwirte an, einhundert Schafe zu besitzen, was in Kagbeni einen hohen Reichtum darstellt.

Beim Pflanzenanbau zeigen die Ergebnisse der Interviews, dass überwiegend Gerste und Kartoffeln angebaut werden. Im Vergleich zur Landnutzungs-Kartierung aus dem Jahr 1991 (Pohle 1991) wird erkennbar, dass der damals vorherrschende Buchweizenanbau  im Vergleich zur Aufnahme in 2013 nicht abgebildet wird. Ursache ist hier der Zeitpunkt der Kartierung: So basiert die Karte von 1991 auf Daten aus dem Herbst/November des laufenden Jahres, wohingegen die neue Karte im Frühjahr März 2013 erstellt wurde. Der Buchweizen wird vorzugsweise nach der Ernte der Wintergerste angebaut (Zeller, Hsam 2004: 26) und hat somit im Herbst die besten Wachstumsbedingungen. Diesem Umstand wird auch bei Betrachtung des Saisonkalenders deutlich.
Seit den 1960er Jahren nimmt zudem der Apfelanbau in Kagbeni eine immer wichtigere Rolle ein. Der Ort Marpha, der sich ungefähr 15 Kilometer entfernt von Kagbeni befindet, nennt sich auch die „Apfelhauptstadt“. Aus den Äpfeln werden u.a. Apfelschnaps, Apfelsaft und Apfelkuchen hergestellt. Diese Produkte haben sich mittlerweile auf dem Markt etabliert und werden in weite Teile Nepals verkauft.
Eine Besonderheit, die von den Befragten immer wieder erwähnt wurde, ist ein Pilz namens „Yarsagumbu“. Dieser sei eine Wunderpflanze und würde von zahlreichen Dorfbewohnern gesammelt. Außerdem sei er eine zusätzliche Einnahmequelle für die Familien. Es handelt sich dabei um einen parasitären Raupenpilz, der bis zu einer Höhe von 5000 Metern gesammelt wird und eines der „(…) wertvollsten Heilmittel der traditionellen tibetischen und chinesischen Medizin (…)“ (SWR 2012) ist.
Zusammenfassend kann festgehalten werden, dass die Bewohner Kagbenis ihre Lebensgrundlage durch die Landwirtschaft selbst sichern können. Dennoch besitzen sie nur das Nötigste und können von ihrem Erwirtschafteten meist nichts mehr verkaufen, weil es für den Eigenbedarf benötigt wird. Fest steht, dass die Einheimischen verglichen mit anderen Gegenden Nepals jedoch nicht unter extremer Armut, leiden und durch den Tourismus eine zusätzliche Einnahmequelle haben.

Literatur:

 

 
 
 
   

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